Mittwoch, 4. Juni 2008
Fensterplatz
Mit der Bahn zu fahren kann entgegen einer weitverbreiteten Behauptung bisweilen sehr entspannend sein. Für mich persönlich zählt zu den angenehmen Aspekten des Bahnfahrens die Tatsache, dass man aus dem Fenster schauen und die Welt an sich vorbei ziehen lassen kann, auch wenn es eine Welt ist, die man schon sehr gut kennt, wie die Welt an der Strecke zwischen Ingolstadt und München.

Es ist immer wieder lehrreich, sich die Welt zu betrachten, wie sie ist, mit ihren Hopfengärten, Altglascontainern, Einfamilienhaus-Geschwüren und Feldwegen.

Auch im Flugzeug will ich immer einen Fensterplatz! Auch wenn es da nichts zu sehen gibt als Wolkenweiß und Nebelfetzen.
Das zweckfreie Schauen und Staunen ist eine von den meisten Zeitgenossen durchaus unterschätzte Tätigkeit. Aber seit Milliardenbeträge verpulvert werden, damit weiße Züge in Tunnels unter den herrlichen Mittelgebirgslandschaften Deutschlands die Passagiere rohrpostgleich durch dunkle Betonlöcher jagen, macht mir das Reisen auf diesen Strecken keinen Spaß mehr! Dann lieber in die Regionalbahn eingestiegen, die sich durch grandiose Talandschaften schlängeln darf und auch noch billiger ist.

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