Samstag, 1. November 2014
Was soll das?
Das hier war für mich mal ein Ventil für meinen seelischen Überdruck, für all die unausgesprochenen Gedanken, die ich in meinem allzu angepassten Alltag nicht in dieser Deutlichkeit artikulieren wollte. Aber auch ein Album, in dem ich Fundstücke konservieren wollte, was ich ein paar Mal auch geschafft habe.
Und dann wurde mir das hier alles zu viel.
Das war die Zeit der Katastrophen, in der ich genügend damit beschäftigt war, den Kopf über der Wasseroberfläche zu halten, um nicht in der Flut zu ersaufen, die ich zwar herankommen sah, aber in ihrem schließlichen Zerstörungspotential völlig unterschätzt hatte.
Und jetzt, da ich eineinhalb Kilometer fortgepült wieder auf halbwegs festem Untergrund sitze und das wieder gelesen habe, was ich in den letzten sechs Jahren geschrieben habe, habe ich wieder Lust, weiterzumachen.
Vielleicht öfter?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 20. Juni 2014
Vanitas
Man soll sich nicht an vergängliche Dinge klammern, und was könnte vergänglicher sein, als Bilder in digitaler Form, hochgeladen auf irgendeine Festplatte eines Servers, von der man natürlich immer schon wusste, dass sie, weil Menschenwerk, auch fehlerhaft sein könnte. Jetzt fehlen halt die Bilder der vergangenen Beiträge. Schade. Aber so ist es nun mal.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 4. Januar 2012
Realitätstherapie
Ich hoffe, 2012 wird ein besseres Jahr als das letzte werden, aber meine Hoffnung ist sehr zaghaft. Aber ich habe fest vor, mein Verhältnis zu dem, was da auf diesem Planeten passiert, zu ändern.

Denn 2011 saß ich stundenlang vor Bildschirmen und verfolgte Al Jazeeras Live-Stream zu den Ereignissen in Tunesien, Ägypten und Libyen. Ich ließ mir von Google japanische Websites von Tepco in so etwas ähnliches wie Deutsch übersetzen. Ich registrierte mich bei Twitter und abonnierte die, nein folgte den „Tweets“ der Occupy-Aktivisten, ich las acht oder neun Wirtschaftsblogs um zu begreifen, was passieren wird, aber es passierte nichts.

Gar nichts.

Nicht bei mir.

Da war alles wie immer. Das Gras im Garten, die Haare auf dem Kopf und im Gesicht und die Kinder wuchsen. Die Arbeit pendelte wie üblich zwischen „erfüllend“ und „unerträglich“. Abends wurde es zuverlässig dunkel und morgens hell, im Frühjahr verschwand irgendwann der Schnee, im Sommer war es manchmal heiß und jetzt im Winter ist es kalt, vielleicht nicht so kalt wie letztes Jahr, aber mir reicht es. Wie auch immer: Ich friere nicht und ging bisher noch jeden Abend satt zu Bett.

All das, was mein Hirn im letzten Jahr buchstäblich Stunden und ganze Tage beschäftgte, hatte, ehrlich gesagt, eigentlich nichts mit mir und meinem Leben zu tun. Ich brauche diese Informationen nicht. Es ist schöner, interessanter, aber letztlich nutzloser Informationsballast.
Irreal. Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, sich auszuklinken, sich mit realen Objekten zu beschäftigen.

Dazu habe ich in diesem Jahr Gelegenheit, da ich irrsinnigerweise das Wagnis auf mich genommen habe, ein altes feuchtes Haus mit marodem Dach in einem etwas heruntergekommenen Ort mit schöner Umgebung zu restaurieren, um es irgendwann als Zweitwohnsitz zu nutzen.


Als Fahrradtrainingslager und -Werkstatt. Fluchtpunkt und herbe Idylle.


Oder: Realitätstherapie.

Demnächst mehr dazu!

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 15. Februar 2011
Februar?
Wirklich? Schon wieder drei Monate vorbei?
Das geht mir alles zu schnell!
Mein Leben plätschert so vor sich hin mit angemessenem Stumpfsinn.
Was soll man da schreiben?
Das Leben, auch meines, findet anderswo statt.
Mögen sich die geneigten Leser dortin orientieren, wo etwas passiert. Ich drohe hier vorsichtshalber schon mal mit Berichten über die Restauration eines alten Rennrades, die künftig diesen Blog füllen werden....

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 1. August 2010
Acht Jahre

So, das war's.
In etwa einer Dreiviertelstunde endet zumindest offiziell, also für die Kultusbürokraten Damen und Herren am Salvatorplatz, die bisher längste Phase meines Berufslebens.

Wöchentlich 300km weniger auf Autobahnen und Bundesstraßen sind ein Argument, ein sehr gewichtiges.


Künftig sieht mein Weg zur Arbeit so aus:


Mein neuer Arbeitsplatz hat seine hässlichen Ecken:


Aber darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf, denn heute war ein so unfassbar schöner Tag...


Alles wird gut!
Oder zumindest anders.
Alles, was anders ist, ist gut!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 15. Februar 2010
USA - 1956
Kodachrome-Fundstücke aus einem blechernen Diakasten, fotografiert von einem mittlerweile 76jährigen Fulbright-Stipendiaten, den es 1955/56 aus dem Trümmer-Nürnberg nach Colorado verschlagen hatte.















... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 25. November 2009
Baustelle
Nach vier Wochen täglicher Anwesenheit von Zimmerern, Heizungsbauern, Elektrikern, "Gipserern", Fliesenlegern in unserem Haus, die die Garage mit OSB-, Gipskarton- und Dreischichtplatten, Kompressoren und anderen Gerätschaften besetzen, mittlerweile gnädigerweise nur noch draußen rauchen, aber in dröhnender Lautstärke ganztägig Bayern 3 hören, und diesem ganzen Dreck, den Sägespänen, dem Gipsstaub, dem Schlamm aus dem zertrampelten Garten habe ich dermaßen die Schanuze voll sehne ich das Ende der Bauarbeiten ungeduldig herbei, das gleichzeitig den vorläufigen Abschluss der Beseitigung des grauenhaften Pfuschs bedeuten wird, den uns die Vorbesitzer unseres vor sechs Jahren erworbenen Anwesens hinterlassen haben.

Diesmal lautete das Programm:

Ersatz der angefaulten und statisch falsch berechneten und platzierten Eichenfundamente des "Ostflügels", eines Anbaus in Holzrahmenbau, durch solche aus einbetoniertem Stahl!



Ausbau der völlig unterdimensionierten Dämmung aus Schafwolle, einem Paradies für Kleidermotten, die uns in den vergangenen Jahren an den Rand des Wahnsinns getrieben hatten.



Neue Wände, neue Böden, neue Heizung, neues Bad, neue Küche.

Konjunkturstützend. Ich kenne doch meine Pflicht als Staatsbürger!

Aber das war es dann für die nächsten 20 Jahre...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 25. Mai 2009
Immerhin...
weiß ich jetzt, dass man sich auch im fünften Lebnsjahrzehnt noch Windpocken einfangen kann. Mein Gesicht sieht wie ein Streuselkuchen aus, ein recht schmerzhafter! In zwei bis zehn Tagen soll es vorbei sein!
Schwacher Trost!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 19. Februar 2009
Morgen
ist der letzte Tag der ersten Phase meines Berufslebens. Danach werde ich weniger Zeit auf der Autobahn und in schlecht belüfteten Zimmern verbringen, mindestens bis September. Vielen Dank, Frau von der Leyen!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 8. Dezember 2008
Kurz nach drei im Orient
Wenn hier längere Zeit nichts Neues erscheint, heißt das nicht, dass nichts passiert ist, meistens ist es genau anders herum: Es hat sich viel ereignet!
In diesem Fall hat sich meine Familie vergrößert, dank eines kurzen, schmerzhaften Entbindungsvorgangs im Kreißsaal 3 des hiesigen Krankenhauses, der erstaunlicherweise den Namen "Orient" trägt obgleich nichts daran orientalisch ist!
Der Weg dorthin war filmreif und bemühte sich alle bekannten Klischees zu bedienen: Ein Kombi mit überhöhter Geschwindigkeit nachts um halb drei, darin am Steuer ein nervöser Mann, der von seiner Frau unter Presswehen unfair beschimpft wird. Bei der Ankunft in der Notaufnahme wird die Frau von der wartenden Hebamme im Rollstuhl zum Kreißsaal Orient gerollt, während der werdende Vater den bürokratischen Teil erledigen muss und darüber beinahe die Geburt versäumt! Zehn Minuten nach seinem Eintreffen im Kreißsaal darf er dann die Nabelschnur, die das erstaunlich große Kind bis dahin mit allem versorgt hat, durchschneiden, was ihm auch tadellos gelingt! 3.10 Uhr. Im Orient!
Auf Details der Geburt verzichte ich. Wer es noch nicht mitgemacht hat: Meiner Meinung nach die bisher treffendste Darstellung im Film findet sich in Barry Sonnenfelds "Men in black".

... link (0 Kommentare)   ... comment