Mittwoch, 3. November 2010
Nein, ich kann mich wirklich nicht beschweren,...
...und wer mich kennt, weiß, dass ich mich oft, gern und laut beschwere.

Dieser Herbst ist bisher für mich als Radfahrer und empfindsamer Mensch ein Traum, kein einziges Mal wurde ich auf dem Weg zur Arbeit von Niederschlägen oder Nebelnässen durchfeuchtet. Man sieht fast täglich die Sonne und auch die Temperaturen bewegen sich auf erträglichem Niveau.

Man kann den Weg vom Arbeitsplatz nach Hause etwas weiter nehmen und den armen Schweinen, die angeschnallt in ihren vollklimatisierten rollenden Blechbüchsen sitzen und die Bremslichter des Vorderaudis fixieren, aufmunternd zunicken.
Das ist bei 0 Grad, Schneeregen und grauem Matsch auf den Wegen bedeutend schwieriger und ich bin mir nicht sicher, ob ich die vorgenannten Menschen angesichts eines solchen Wetters immer noch als "arme Schweine" bezeichnen würde. Wahrscheinlich nicht.

***



In den letzten Tagen hatten wir das schöne Wetter ja dem Föhn zu verdanken. Da ich eh beruflich in der Gegend zu tun hatte, in der der Föhnsturm blies, wollte ich unbedingt einmal dabei sein, wenn die feuchtadiabatische Abkühlung umschlägt in trockenadiabatische Erwärmung.

Dazu musste ich naturgemäß über den Alpenhauptkamm und da stand ich nun da in 2094m Höhe auf der schneegesäumten Straße.

Und ich sah zum ersten Mal in meinem Leben so etwas Ähnliches wie eine Föhnmauer.

Ein erhebender Moment!
Doch, wirklich!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 15. Oktober 2009
Und jetzt das Wetter:

Nein, besser nicht!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 5. November 2008
Alles wird gut!
An einem Tag wie heute sollte man nicht zu pessimistisch in die Welt blicken.

Ich habe Urlaub, die Sonne scheint, sogar hier im Nebelloch an der Donau und Obama wurde soeben zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt: everything’s gonna be alright

accentuate the positive

Die Krise ist vorbei! Das Benzin, das Erdgas und die Milch sind billiger, die Aktien steigen wieder („Kaufkurse!!!“), Frau Merkel garantiert uns die Spareinlagen und wir kaufen jetzt alle neue (deutsche!) Autos, sanieren unsere Häuser energetisch, setzen noch mehr Handwerkerrechnungen von der Steuer ab und machen Urlaub, vielleicht auf Island, wo es momentan sehr günstig sein soll, wählen brav CDU/CSU und SPD und machen uns keine Sorgen. Die IG Metall streikt ein bisschen und finanziert so den Automobilbauern ihre Produktionsstopps und nach einem harten Arbeitskampf (Tee im kalten Morgengrauen vor dem Werkstor in Anwesenheit von Gewerkschaftsfunktionären und Kamerateams) bekommen alle dann vier Prozent mehr. "Und es war alles, alles gut.", denkt sich, wer seinen Eichendorff kennt.

Aber:

Noch sitzt ein anderer im Weißen Haus, Mehdorn ist immer noch Chef der Bahn und die bayerische Sarah Palin ist Sozial(!)ministerin im Freistaat.
Und dass man schon sehr lange keine Horrormeldungen aus der sogenannten Wirtschaft gehört hat, hat eher mit unserer Medienwelt zu tun, in der die Aufmerksamkeit des Publikums nach längstens vier Wochen erlahmt.


hoping for the best, expecting the worst

Die Tatsache, dass es da, wo ich wohne, keine Krise zu geben scheint, dass der örtliche Premium-KfZ Hersteller als einziger der Krise trotzt, ist kein gutes Zeichen: Es ist ein Zeichen dafür, dass sich nichts geändert hat, dass es immer noch richtig ist das Falsche zu tun.
Wenn Produzenten von aberwitzigen City-SUVs und irrsinnigen Rennwagen mit mehr PS als stattliche Dampflokomotiven, die als Kombis getarnt die Straßen missbrauchen, vor Selbstbewusstsein und finanzieller Kraft strotzen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass sich alles in die falsche Richtung bewegt.
Und es ist dann auch schon irgendwie konsequent, dass die Pleitiers von der Royal Bank of Scotland in ganzseitigen Inseraten für ihre derivativen Produkte werben.

Die Party geht weiter! Mir wäre erst dann wohler, wenn ich diese Menschen, die auf den Anzeigen mit ihrem Namen und entschlossenen Gesichtsausdrücken für die von ihnen ausgeheckten Zockerpapiere werben, in devoter Haltung auf dem Arbeitsamt oder - bei besonderer Eignung - als freundliche Thekenkräfte in der örtlichen Sparkasse den Kindern am Weltspartag klebrige Münzen aus ihren Sparbüchsen fingern und Plastik-Spielzeug überreichen sähe!

Nein, Schluss damit! Keine Galle mehr! Heute nichts mehr davon!
Dazu war der Tag zu schön!

Good night and good luck, Mr. Obama!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 24. September 2008
Obwohl ich viel zu sagen hätte
sage ich heute nichts, denn ich kann nicht! Ich bin stimmlos, jedoch nicht sprachlos! In den letzten Tagen habe ich zu viel
geredet und gesungen, Mundatmung, zu kalte Luft, Halsentzündung:

Es ist Herbst!

Deshalb, barock und literarisch:


Catharina Regina von Greiffenberg
Auf die fruchtbringende Herbstzeit

Freuderfüllter, Früchtebringer, vielbeglückter Jahreskoch,
Grünungs-, Blüh- und Zeitungsziel, werkbeseeltes Lustverlangen!
Lange Hoffnung ist in dir in die Taterweisung gangen.
Ohne dich wird nur beschauet, aber nichts genossen noch.

Lieblich süßer Mundergetzer, lab auch unsern Geist zugleich:
so erhebt mit jenen er deiner Früchte Ruhmgerüchte.
Zeitig' die verlangten Zeiten in dem Oberherrschungsreich!



... link (2 Kommentare)   ... comment