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Montag, 15. September 2008
Prosit Neujahr!
moralist, 00:35h
Irgendwie ist für mich und für Tausende Anderer heute so etwas Ähnliches wie Silvester, nur, dass man keine Feste feiert, und auch nicht besoffen ist. Ab Morgen wieder die gleichen Gesichter, eine tabula rasa und viele Vorsätze. Und übermorgen auch wieder die Kundschaft, derentwegen man den ganzen Aufwand betreibt.
Der Herbst ist eine Zeit des Neuanfangs in dieser etwas perversen Zeitrechnung im pädagogischen Paralleluniversum.
Der Geruch von rottendem Laub, die morgendliche Kühle und der Nebel, die Kastanien und der Federweiße sind in meinem Gehirn seit jeher mit dem Neuen, Unbekannten assoziiert!
Der Herbst ist eine Zeit des Neuanfangs in dieser etwas perversen Zeitrechnung im pädagogischen Paralleluniversum.
Der Geruch von rottendem Laub, die morgendliche Kühle und der Nebel, die Kastanien und der Federweiße sind in meinem Gehirn seit jeher mit dem Neuen, Unbekannten assoziiert!
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Dienstag, 9. September 2008
Erkenntnisse September 2008
moralist, 17:15h
An der italienischen Adria gibt es viel Sand,
viele Muscheln...
und noch mehr Österreicher.
Die Handtuchhändler am Strand waschen sich mit Handtüchern.
In den Lagunen der Adriaküste sind die Wegweiser gelb!
Motoryacht ist wie Camping, nur viel teurer. Überbewertet. Ich brauche keine!
Es genügt völlig, jemanden zu kennen, der eine hat.
Regenbogenfragmente sind auch in den Dolomiten schön.
Ich ziehe die Berge dem Meer vor.
Der Rest der Familie leider nicht. Kompromiss: Wir fahren auch nächstes Jahr wieder ans Meer!
viele Muscheln...
und noch mehr Österreicher.
Die Handtuchhändler am Strand waschen sich mit Handtüchern.
In den Lagunen der Adriaküste sind die Wegweiser gelb!
Motoryacht ist wie Camping, nur viel teurer. Überbewertet. Ich brauche keine!
Es genügt völlig, jemanden zu kennen, der eine hat.
Regenbogenfragmente sind auch in den Dolomiten schön.
Ich ziehe die Berge dem Meer vor.
Der Rest der Familie leider nicht. Kompromiss: Wir fahren auch nächstes Jahr wieder ans Meer!
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Freitag, 29. August 2008
Boomtown
moralist, 02:44h
Es tut sich viel in dieser Stadt, in der es seit mehr als zwanzig Jahren anscheinend immer nur eine Richtung geben kann: Nach oben, dorthin wo die Kohle sitzt, wo der Reibach lauert. Aber in letzter Zeit scheinen sie hier durchzudrehen, hier, wo man es schon als großartigen demokratischen Fortschritt feiert, wenn ein lokaler Tycoon seinen Lebensabend als volksnaher Gaudi-Bürgermeister und Grüß-Onkel verbringen darf, nur, weil er nicht von der CSU, sondern vom Netzwerk der alteingesessenen Geschäftsleute, den sog. "freien" Wählern und ihren Wählern in dieses Amt gehievt wurde.
Das Einkaufszentrum, das den irreführenden Namen West-Park trägt, soll erweitert werden. Das ist folgerichtig und erfüllt sicherlich seinen Zweck. Das ist Shopping, wie es dem Ingolstädter gefällt. Da mögen die Innenstadt-Fachgeschäft-Sozialromantiker noch so aufheulen. Und das prächtige Gebäude baut sicherlich auch wieder das Architekturbüro X, immer die erste Adresse, nein, nicht, wenn es um die künstlerische Qualität des Entwurfs geht, sondern wenn es auf die Durchsetzbarkeit dank - ähem - sagen wir mal guter Kontakte - ankommt!
Ingobräu gibts nicht mehr und wird jetzt bei Herrnbräu gebraut! Nicht, dass mich das mit übermäßiger Trauer erfüllen würde, wurde das Unternehmen doch klassisch an die Wand gefahren, und das im 501. Jahr des Bestehens. Dass der ganze Saftladen nicht schon längst bankrott gegangen ist, verdankt man dem Betriebsgelände in der Altstadt, das an einen obskuren "Investor" aus München verscherbelt wurde, der das Ganze - trotz Denkmalschutz - plattmachen will und, na, was schon?, natürlich ein Einkaufszentrum dort bauen will. Bestimmt mit großer Tiefgarage, Boutiquen-Ketten, Dönerbuden, Cafés, Resterampen und viel billigem chinesischen Granit am Boden. Der übliche Scheißdreck wie überall sonst auch.
Die Raffinerie wird dichtgemacht, an ihre Stelle kommt die Audi-Arena als wahrgewordener feuchter Traum des Präsidenten des Fußballclubs 04 (steht für 2004, ein Traditionsclub, wie man sieht!) in den ehemaligen Auwald, gleich neben die Media-Saturn-Hauptverwaltung!
Und damit sich Audi auch so richtig wohlfühlt, wird im Nordwesten auch der letzte Rest von dem, was einmal der zweite Grünring, der schamhafte Abstandshalter zu Gaimersheim war, mit GVZ, Gewerbegebieten und Straßen zubetoniert.
Die ganze Region ist, nach den Maßstäben der maßgeblichen Kreise, erfolgreich, ja sogar musterhaft für das ganze Land. Premium-PKW, Elektro-Discounter, factory outlet und Zeitarbeit. Auf dieser Basis hat man hier Erfolg, einen Erfolg der die Mächtigen stolz macht und ihnen versichert, sie haben alles richtig gemacht. Es ist kein Klima, in dem Zweifel und Selbstkritik gut gedeihen. Und es ist hier kein Platz für die barocke Erkenntnis, dass alles "eitel" ist!
Oder, weniger pathetisch formuliert, für die Einsicht, dass sich Standortfaktoren ändern können!
In spätestens zwanzig Jahren, wenn von Ingolstadt aus die schlankgeschrumpfte und outgesourcte Produktion in China und Weißrussland gesteuert wird, stehen die Hallen dann sinnlos in der Gegend, Abenteuerspielplatz für die Bewohner der nahegelegenen Slums, während die Entscheider von damals in ihren Anwesen im schicken und umzäunten Westen der Stadt sitzen und ihre üppigen Abfindungen verprassen!
Das Einkaufszentrum, das den irreführenden Namen West-Park trägt, soll erweitert werden. Das ist folgerichtig und erfüllt sicherlich seinen Zweck. Das ist Shopping, wie es dem Ingolstädter gefällt. Da mögen die Innenstadt-Fachgeschäft-Sozialromantiker noch so aufheulen. Und das prächtige Gebäude baut sicherlich auch wieder das Architekturbüro X, immer die erste Adresse, nein, nicht, wenn es um die künstlerische Qualität des Entwurfs geht, sondern wenn es auf die Durchsetzbarkeit dank - ähem - sagen wir mal guter Kontakte - ankommt!
Ingobräu gibts nicht mehr und wird jetzt bei Herrnbräu gebraut! Nicht, dass mich das mit übermäßiger Trauer erfüllen würde, wurde das Unternehmen doch klassisch an die Wand gefahren, und das im 501. Jahr des Bestehens. Dass der ganze Saftladen nicht schon längst bankrott gegangen ist, verdankt man dem Betriebsgelände in der Altstadt, das an einen obskuren "Investor" aus München verscherbelt wurde, der das Ganze - trotz Denkmalschutz - plattmachen will und, na, was schon?, natürlich ein Einkaufszentrum dort bauen will. Bestimmt mit großer Tiefgarage, Boutiquen-Ketten, Dönerbuden, Cafés, Resterampen und viel billigem chinesischen Granit am Boden. Der übliche Scheißdreck wie überall sonst auch.
Die Raffinerie wird dichtgemacht, an ihre Stelle kommt die Audi-Arena als wahrgewordener feuchter Traum des Präsidenten des Fußballclubs 04 (steht für 2004, ein Traditionsclub, wie man sieht!) in den ehemaligen Auwald, gleich neben die Media-Saturn-Hauptverwaltung!
Und damit sich Audi auch so richtig wohlfühlt, wird im Nordwesten auch der letzte Rest von dem, was einmal der zweite Grünring, der schamhafte Abstandshalter zu Gaimersheim war, mit GVZ, Gewerbegebieten und Straßen zubetoniert.
Die ganze Region ist, nach den Maßstäben der maßgeblichen Kreise, erfolgreich, ja sogar musterhaft für das ganze Land. Premium-PKW, Elektro-Discounter, factory outlet und Zeitarbeit. Auf dieser Basis hat man hier Erfolg, einen Erfolg der die Mächtigen stolz macht und ihnen versichert, sie haben alles richtig gemacht. Es ist kein Klima, in dem Zweifel und Selbstkritik gut gedeihen. Und es ist hier kein Platz für die barocke Erkenntnis, dass alles "eitel" ist!
Oder, weniger pathetisch formuliert, für die Einsicht, dass sich Standortfaktoren ändern können!
In spätestens zwanzig Jahren, wenn von Ingolstadt aus die schlankgeschrumpfte und outgesourcte Produktion in China und Weißrussland gesteuert wird, stehen die Hallen dann sinnlos in der Gegend, Abenteuerspielplatz für die Bewohner der nahegelegenen Slums, während die Entscheider von damals in ihren Anwesen im schicken und umzäunten Westen der Stadt sitzen und ihre üppigen Abfindungen verprassen!
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