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Dienstag, 3. Februar 2009
Synthiepop von Supertramp?
moralist, 22:57h
Eigentlich wollte ich mich nicht mehr mit der "Krise" beschäftigen. Aber da ich am Wochendende nach langer Zeit einmal wieder "Die Zeit" gelesen habe, muss ich diesen Vorsatz natürlich brechen. Denn endlich scheint es in den journalistischen Mainstream durchgesickert zu sein, dass alles etwas weniger lustig werden wird, als sich die Meisten das immer noch vorstellen. außerdem freue ich mich natürlich darüber, dass man in der Redaktion der ZEIT offenbar mein Blog liest und sich nicht zu fein ist, meine Idee mit dem Supertramp-Cover aufzugreifen.
Nur eines, liebe Freunde und hamburgischen Edelfedern: die Musik von Supertramp kann man auf mancherlei Arten charakterisieren, aber "synthetischer 70er-Pop" ist sowas von bescheuert und verrät allenfalls, dass der Verantwortliche für die auch ansonsten recht dümmliche Bildunterschrift der Print-Ausgabe die Werke der Herren Davies, Hodgson & Co. nicht kennt!
Nur eines, liebe Freunde und hamburgischen Edelfedern: die Musik von Supertramp kann man auf mancherlei Arten charakterisieren, aber "synthetischer 70er-Pop" ist sowas von bescheuert und verrät allenfalls, dass der Verantwortliche für die auch ansonsten recht dümmliche Bildunterschrift der Print-Ausgabe die Werke der Herren Davies, Hodgson & Co. nicht kennt!
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Freitag, 23. Januar 2009
Allegro aperto
moralist, 01:05h
Man muss nicht alles verstehen. Auf mich gemünzt heißt das, dass ich mich mehr und mehr davon verabschiede, alles verstehen zu wollen. Bisher begann mein Arbeitstag üblicherweise nach einem hastig hinuntergekippten Kaffee mit einer halben Stunde morgendlicher Information mittels Autoradio auf dem Weg zur Arbeitsstätte. Bayern 5 ("Das Radio für die Info-Gesellschaft") oder Bayern 2 ("Welt am Morgen"). Ich hatte das Bedürfnis, informiert zu sein. Letztlich ist das kontraproduktiv: Man wird gleich zu Beginn des Tages mit dem ganzen Dreckkübel des Zeitgeschehens übergossen, Suizidbombern im mittleren Osten, Wirtschaftsexperten, Börsenberichten, Konjunkturprogrammen, ekligen Originaltönen aus Berlin und München.
Das alles ist völlig überflüssig, sinnlos und meinem seelischen Gleichgewicht abträglich, Ich muss das nicht wissen, zumindest nicht auf nüchternen Magen! Ich brauche keine Informationen in Echtzeit, ich "trade" nicht und wenn morgen wieder eine Bank verstaatlicht wird, genügt es völlig, wenn ich übermorgen darüber lache!
Eigentlich ist alles so einfach. Das Sound-System des Autos besitzt auch einen CD-Spieler und ich füttere ihn seit dieser Woche mit Mozart Klavierkonzerten:
Der Weg zur Arbeit im Auto hat ungefähr die Dauer mozartscher Klavierkonzerte. Allegro aperto" (KV 238) ist eine wunderbare Satzbezeichnung und für diese unvergleichliche Musik so passend! Die Aufnahme ist fantastisch, vital und musikantisch und die Verpackung verzichtet auf hässliches Hartplastik. Die CDs stecken sinnvollerweise in Papphüllen.
Mit dieser Musik werden auch graue Morgen auf der A9 und streusalzverschmierte Windschutzscheiben erträglich und die Tage werden um eine halbe Stunde mit Lebensqualität bereichert, obwohl ich im Auto sitze.
KV 453 dann bei der Rückfahrt, noch schöner!
Das alles ist völlig überflüssig, sinnlos und meinem seelischen Gleichgewicht abträglich, Ich muss das nicht wissen, zumindest nicht auf nüchternen Magen! Ich brauche keine Informationen in Echtzeit, ich "trade" nicht und wenn morgen wieder eine Bank verstaatlicht wird, genügt es völlig, wenn ich übermorgen darüber lache!
Eigentlich ist alles so einfach. Das Sound-System des Autos besitzt auch einen CD-Spieler und ich füttere ihn seit dieser Woche mit Mozart Klavierkonzerten:
Der Weg zur Arbeit im Auto hat ungefähr die Dauer mozartscher Klavierkonzerte. Allegro aperto" (KV 238) ist eine wunderbare Satzbezeichnung und für diese unvergleichliche Musik so passend! Die Aufnahme ist fantastisch, vital und musikantisch und die Verpackung verzichtet auf hässliches Hartplastik. Die CDs stecken sinnvollerweise in Papphüllen.
Mit dieser Musik werden auch graue Morgen auf der A9 und streusalzverschmierte Windschutzscheiben erträglich und die Tage werden um eine halbe Stunde mit Lebensqualität bereichert, obwohl ich im Auto sitze.
KV 453 dann bei der Rückfahrt, noch schöner!
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Sonntag, 18. Januar 2009
Nicht meine Krise
moralist, 17:45h
Je länger sie dauert, diese mysteriöse unbegreifliche Krise, die in der sehr begreiflichen Todsünde der Gier wurzelt, desto mehr reift in mir die Überzeugung, dass es besser ist, den Rückzug in das krisenerprobte, aber momentan krisenfreie Privatleben anzutreten.
Die Welt, wie ich sie in meinen bisherigen vier Jahrzehnten kennenlernen durfte, wird auch ohne meine kritische Anteilnahme vor die Hunde gehen. Momentan habe ich eher die Angst, dass die Durchhalteparolen der Kanzlerin wahr werden könnten und dass wir tatsächlich gestärkt aus der Krise hervorgehen könnten und nach ein paar Depressionsquartalen alles so weiter geht wie in der guten alten Zeit vor dem Exitus von Lehman Bros. Aber es mehren sich die Anzeichen, dass uns das wohl erspart bleibt. Ich gehe davon aus, dass ich gestärkt aus der Krise, die keine Krise ist, hervorgehen werde.
In meiner persönlichen Bilanz gibt es keine toxischen Wertpapiere, mein Klavier, meine Bücher und meine Schallplatten werden keinen Wertverlust erleiden wie irgendwelche Gewerbeimmobilienfonds oder irische Staatsanleihen, denn ihr Wert besteht darin, dass sie da sind.
Ein funktionierendes Netz aus Familie und Freunden ist mehr wert als Konjunkturpakete und Abwrackprämien. Das, was mir wichtig ist, wird nicht an der Börse gehandelt.
Die Welt, wie ich sie in meinen bisherigen vier Jahrzehnten kennenlernen durfte, wird auch ohne meine kritische Anteilnahme vor die Hunde gehen. Momentan habe ich eher die Angst, dass die Durchhalteparolen der Kanzlerin wahr werden könnten und dass wir tatsächlich gestärkt aus der Krise hervorgehen könnten und nach ein paar Depressionsquartalen alles so weiter geht wie in der guten alten Zeit vor dem Exitus von Lehman Bros. Aber es mehren sich die Anzeichen, dass uns das wohl erspart bleibt. Ich gehe davon aus, dass ich gestärkt aus der Krise, die keine Krise ist, hervorgehen werde.
In meiner persönlichen Bilanz gibt es keine toxischen Wertpapiere, mein Klavier, meine Bücher und meine Schallplatten werden keinen Wertverlust erleiden wie irgendwelche Gewerbeimmobilienfonds oder irische Staatsanleihen, denn ihr Wert besteht darin, dass sie da sind.
Ein funktionierendes Netz aus Familie und Freunden ist mehr wert als Konjunkturpakete und Abwrackprämien. Das, was mir wichtig ist, wird nicht an der Börse gehandelt.
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